Der Weg durch das gelbe Schweigen
Manchmal sagt eine Farbe mehr als tausend Worte. In dieser Serie von Illustrationen ist es ein leuchtendes, fast surreales Gelb. Es ist nicht das Gelb eines sonnigen Sommertages, sondern das einer stillen, in sich gekehrten Welt. Eine Welt, durch die ein einzelner Mann wandert, und wir dürfen ihm dabei zusehen.

Seine Reise beginnt in einem Wald, der seltsam vertraut und doch befremdlich wirkt. Die Bäume sind kahl, der Boden ist mit Schnee bedeckt, doch die Natur ist nicht unberührt. An den Stämmen kleben Barcodes und QR-Codes, als wäre jeder Baum, jeder Ast katalogisiert, vermessen und in ein System eingeordnet. Der Mann geht einen gewundenen Pfad entlang, den Rücken uns zugewandt. Er scheint dieser durchdigitalisierten Welt entfliehen zu wollen, auf der Suche nach etwas Echterem, etwas Stillerem.

Auf seinem weiteren Weg lichtet sich der Wald. Die Codes verschwinden. Übrig bleiben nur die schwarzen Silhouetten der Bäume, der weiße Schnee und das alles dominierende Gelb. Der Mann, nun mit einem roten Rucksack bepackt – vielleicht ein Symbol für die Lasten oder die Erinnerungen, die er bei sich trägt –, schreitet entschlossen voran. Die Welt um ihn herum ist reduziert auf das Wesentliche. Es ist ein Moment purer Bewegung, des meditativen Gehens, bei dem jeder Schritt zählt und das Ziel unwichtig wird.

Die Landschaft verändert sich erneut, wird traumhafter. Die Bäume nehmen surreale Formen an, manche leuchten in Orange oder Blau, wie Gedanken oder Gefühle, die auf seinem inneren Weg aufblitzen. Der Pfad vor ihm ist hell erleuchtet, eine klare Bahn durch ein Labyrinth aus Stämmen. Dies ist nicht mehr nur ein Spaziergang durch einen physischen Wald, sondern eine Reise in sein Inneres, ein Wald des Geistes.

Schließlich hält er inne. Er steht da, ein dunkler Umriss vor dem leuchtenden Hintergrund, sein Schatten lang und weich auf dem gelben Schnee. Der Schneefall um ihn herum wirkt wie ein sanftes Rauschen, ein stiller Applaus der Natur. Er blickt nicht zurück, er blickt nicht nach vorn. Er ist einfach nur da. Angekommen in einem Moment der vollkommenen Stille, in seinem ganz persönlichen, gelben Schweigen.
Diese Bilder sind eine Ode an die Einsamkeit, die nicht leer sein muss, sondern erfüllend sein kann. Sie erzählen von der Flucht aus einer überorganisierten Welt in die Einfachheit der Natur und letztlich zu sich selbst. Eine Reise, die jeder von uns kennt – die Suche nach einem stillen Ort in einer lauten Zeit.





