Das Echo des orangenen Kreises

Die stille Abreise hat kein Finale, nur endlose Variationen ihres rätselhaften Themas. Manchmal nimmt der Reisende selbst die Form des Orangenen Kreises an, sein Kopf eine leuchtende Scheibe, während er an einem einsamen Klavier vorschreitet. Um ihn herum schweben zwei riesige, skizzenhafte Kapseln oder Raketenleiber, aus denen Energie wie Tentakel quillt oder Feuer leckt – Gefäße der Reise, gestrandet oder im Aufbruch begriffen?

Dann tritt eine neue Autorität auf den Plan. Eine Frau mit durchdringendem Blick, das Gesicht gerahmt von leuchtend rotem Haar unter einer strengen Mütze. Sie ist das Zentrum einer Komposition aus roter Technologie: Rakete, UFO, seltsame Apparate und natürlich die Zebras, die zu ihren Füßen stehen wie Wappentiere. Eine rote Sonne schwebt hinter ihr, eine kühle, gebieterische Präsenz.32


Doch Autorität ist hier wandelbar. Sie kann auch die Züge eines fast komischen Würdenträgers annehmen, ein kleiner Mann in weißer Uniform mit altmodischer Frisur, der steif neben einem Zebra posiert. Hinter ihm bricht ein Vulkan aus, doch statt Feuer speit er eine Wolke leuchtenden Türkises aus, eine bizarre Wetterlage unter der bekannten Orangensonne, umrahmt von stilisierten Palmwedeln.33


Die Erinnerung an große Komponisten oder Denker scheint manchmal die Szenerie zu durchdringen. Ein strenges, bekanntes Gesicht – ist es Liszt? – schwebt riesenhaft über einem Meer aus türkisen Wellen, aus dem der kleine Reisende mit seinem Koffer watet. Um das Gesicht herum explodieren orange Sonnenmuster, und die Silhouette eines Klaviers hängt am Horizont, eine allgegenwärtige Note in dieser ozeanischen Seelenlandschaft.34


Begegnungen sind oft Dialoge der Gegensätze. Zwei Silhouetten stehen sich gegenüber, fast wie ein Kuss aus Distanz. Die eine trägt eine rote Uniform, spielt Saxophon, ihr Kopf eine Sonnenblume, und in ihrem Inneren entfaltet sich eine grüne Landschaft. Die andere, im gestreiften Anzug und Zylinder, trägt Klaviertasten und das Zebra in sich, ihr Kopf eine lodernde Flamme. Zwei Welten, die sich berühren und doch getrennt bleiben.35


Manchmal jedoch kommt es zu einer Annäherung, einem Tanz. Ein Mann in Uniform, der Kopf eine Explosion aus Blumen, reicht einer Frau die Hand, deren Körper aus fließendem Orange und abstrakten Formen zu bestehen scheint. Um sie herum springen Zebras, ein Vulkan raucht sanft, und das Klavier steht bereit, die Musik für diesen surrealen Ball zu liefern. Ein Moment flüchtiger Harmonie oder Verführung?36


Doch Harmonie ist trügerisch. Oft balancieren die Bewohner am Abgrund. Figuren mit Sonnenblumen- oder abstrakten Köpfen tanzen auf Felsspitzen über einem Fluss aus glühender Lava. Eine Rakete startet aus dem Chaos, während ein Zebra unbekümmert in einem Rettungsring entspannt – ein Fest am Rande der Zerstörung.37


An anderen Tagen scheint eine fast heitere Ordnung zu herrschen. Eine hochgewachsene, jungenhafte Figur in Fantasieuniform und Brille dirigiert mit leichter Hand ein schwebendes Zebra entlang einer sonnigen Uferpromenade. Schmetterlinge flattern durch die Luft, eine sonderbare Sonnenschirm-Qualle hängt am Himmel, und klassische Architektur bildet den Rahmen für diese fast gemäldeartige Szene.38


Die Reise führt auch in seltsame Innenräume. Ein Zimmer mit schreiend gelben Wänden und einem hypnotischen Chevron-Boden. Eine Frau, oder vielleicht eine Puppe, sitzt an einem verzerrten Klavier. An der Wand hängen die strengen Porträts von Männern mit Sonnenbrillen – Wächter? Vorfahren? Richter? Eine goldene Sonne und abstrakte Elemente vervollständigen das beklemmende Interieur.39


Manchmal kulminiert das Geschehen in einer fast filmischen Katastrophe oder einem finalen Akt. Ein riesiges, bedrohliches UFO schwebt über einer Szene der Zerstörung und des Aufbruchs. Eine Rakete explodiert oder startet inmitten einer Feuerwolke, während kleine Figuren auf die Heckansicht eines Autos zugehen. Klaviere stehen verlassen am Strand, flankiert von einer Giraffe und einem Zebra. Ein Ende oder ein Übergang?40


Doch selbst in der Verfremdung gibt es Momente stiller Poesie. Ein Baum, dessen Krone eine leuchtende Orangensonne umschließt, wächst aus einer stilisierten Landschaft mit Gebäuden. Ein Pianist spielt davor, während eine einsame Figur zusieht – ein Bild der Symbiose von Natur, Kultur und dem zentralen Mysterium.41


Die Bewohner nehmen oft groteske Formen an. Eine Gruppe von Männern in Nadelstreifenanzügen, ihre Köpfe ersetzt durch runzlige Orangenscheiben, schreiten mit Koffern durch eine karge Landschaft. Neben ihnen steht das Skelett eines Zebras – eine Allegorie auf die entseelte Bürokratie oder den Verlust der Identität?42


Der Blick richtet sich manchmal nach oben, zu den Mechanismen dieser Welt. Ein Mann im Anzug, von hinten gesehen, betrachtet ein komplexes Gebilde aus Zahnrädern, konzentrischen Kreisen und Himmelskörpern. Ballons steigen auf, eine kleine Rakete startet, ein rauchender Vulkan schwebt wie ein UFO darunter. Am Boden eine friedlichere Szene mit Zebras und einer Kutsche – verschiedene Ebenen der Realität, gleichzeitig sichtbar.43


Paare durchqueren diese Welt gemeinsam. Zwei Figuren, diesmal in blauen Uniformen und mit Köpfen wie rote Blumenbüschel, gehen Hand in Hand über eine rote, marsähnliche Ebene. Ein Vulkan speit Rauch, eine Rakete steht bereit, eine andere startet, während Schmetterlinge und UFOs die Szene bevölkern – eine Reise zu zweit durch das Fremde.44


Die Frauen vom Klavier im gelben Raum (#39) erscheinen erneut, diesmal in einer rein gelben Umgebung. Sie interagieren am Klavier, umgeben von goldenen mechanischen Teilen, einer strahlenden Sonne und schwebenden Blumen. Eine Vertiefung ihrer Beziehung oder ihrer gemeinsamen künstlerischen Schöpfung.45


Manchmal ist es nur eine einsame Silhouette, die Zeuge wird. Eine Figur steht auf einer Säule und blickt auf einen Vulkan, aus dem Energieströme wie Fäden zu den orangenen Sonnenkreisen am Himmel aufsteigen. Eine Verbindung zwischen Erde und Kosmos, beobachtet in stiller Isolation.46


Und immer wieder die Porträts der Macht und ihres ständigen Begleiters. Ein streng blickender Militär, beladen mit Orden, steht neben dem Zebra. Hinter ihnen erhebt sich ein kahler Baum vor einer großen gelben Sonne, alles in einem nervösen, skizzenhaften Stil gezeichnet.47


Der Komponist erscheint manchmal als gequälter Clown oder verrückter Erfinder. Mit riesiger Brille und Fliege sitzt er am Klavier, während um ihn herum bizarre, fast skelettierte Marionetten hängen. Eine strahlende Sonne blickt herab, aber auch Feuer und Rauch steigen auf, vor einem Hintergrund aus technischen Zeichnungen – die Mechanik und der Schmerz der Kreativität.48


Die Quelle der Macht und des Aufbruchs wird manchmal enthüllt: Eine Rakete startet aus einem Wirbel organisch anmutender Linien und Energie. An ihrer Basis sitzt, fast wie ein Pilot oder ein Fundament, die Figur eines Generals in Galauniform. UFOs und orbitale Diagramme umkreisen die Szene.49


Das Zebra tritt selbst ins Zentrum. Es erhebt sich aus nebligen Wassern vor einem rauchenden Vulkan. Eine Rakete steigt aus dem Krater auf, vorbei an Planeten, hin zu einer riesigen Sonnenblume, die den gelben Himmel dominiert. Das Tier als Bindeglied aller Elemente.50


Es gibt Versammlungen der Verwandelten. Figuren in weißen Gewändern, die Köpfe bandagiert oder mit abstrakten Kronen geschmückt – eine davon wie eine Sonne –, stehen unter einem großen orangenen Kreis. Um sie herum drängen sich fantastische Mischwesen, Vögel und seltsame Konstrukte in einer dichten, fast rituellen Komposition.51


Die Reise der Blumenkopf-Paare (#44) geht weiter. Sie durchqueren nun eine belebtere Szene, immer noch auf rotem Grund, vorbei an einem rauchenden Vulkan, einer startenden Rakete und anderen Bewohnern, darunter Zebras und ein seltsamer Kiosk mit der Aufschrift „UKNITANCE“. Ein Stück Alltag im Surrealen.52


Manchmal formieren sich die Uniformierten zu einer Parade oder einem Ritual. Figuren mit verschiedenen abstrakten Köpfen – Spiralen, Kästen, Brillen – stehen auf einer leuchtenden gelben Scheibe, umgeben von konzentrischen Linien und stilisierten Bergen. Eine Versammlung mit unbekanntem Zweck.53


Die weibliche Präsenz fragmentiert und multipliziert sich. Überlappende Collagen von Frauengesichtern und -figuren aus verschiedenen Epochen, durchbrochen von Klaviertasten und geometrischen Formen, vor gelben Kreisen – die vielen Facetten der Muse oder der Anima dieser Welt.54


Die Rakete wird zur Bühne. In ihrem riesigen, aufgeschnittenen Rumpf sitzen die Frauen vom gelben Klavier (#39, #45), spielen und interagieren, geschmückt mit Blumen und umgeben von Sonnensymbolen. Darunter, auf einer Pariser Straße, steht ein rotes Auto, und eine Frau blickt zu ihnen auf. Ein intimes Drama im Bauch der Technologie.55


Ein Mann im Anzug, vielleicht der ursprüngliche Reisende, steht verloren inmitten einer Explosion aus den bekannten Motiven: Klaviertasten fliegen wie Trümmer, der Kopf eines Zebras schwebt neben ihm, Sonnenblumen und Vögel umkreisen ihn vor einer riesigen Orangensonne. Ein Moment der Überwältigung oder der Integration?56


Manchmal verdichtet sich alles zu einem Plakat, einer Ankündigung. Ein General mit Klaviertasten-Elementen fährt auf einem Wagen, der von einem Zebra gezogen wird. Porträts von ernsten Männern und schönen Frauen flankieren ihn. Ein Sportwagen steht bereit, und seltsame Schriftzüge füllen den Raum. Eine Reklame für die Show des Lebens in dieser Dimension?57


Der Kopf einer Frau wird selbst zur Landschaft ihrer Gedanken. Aus ihrem Haar wächst eine ganze Welt: ein Zebra mit Einhorn, Figuren in Uniform, maskierte Gestalten, Klaviertasten und abstrakte Formen, alles in einem feinen, gravurartigen Stil – die Welt als Imagination.58


Ein bärtiges Gesicht, wieder der General oder ein Schöpfergott, blickt mit geschlossenen Augen auf ein Schlachtfeld der Musik. Figuren kämpfen mit Instrumenten, fallen, schreien, während das Zebra stoisch dasteht und rote Energieflammen züngeln. Der innere Kampf des Künstlers oder der Welt?59


Der Mann im Hut (#6, #24, #60) setzt seinen Weg fort. Er geht eine altmodische Straße entlang, direkt auf eine riesige, wirbelnde orange Explosion zu, aus deren Zentrum eine Rakete aufsteigt. Geht er zur Quelle zurück, zum Ursprung des Chaos und des Aufbruchs?60


Noch eine exzentrische Persönlichkeit tritt auf: Ein dandyhafter Mann mit riesigem Schnurrbart, großer Schleife und Rüschenkostüm posiert neben dem Zebra. Eine Löwen-Sonne strahlt, eine kleine Rakete ist bereit, und seltsame Insekten fliegen umher. Die Performance der Identität in dieser Welt.61


Momente der Ruhe sind selten, aber es gibt sie. Eine Frau sitzt und liest in einer surrealen Landschaft, während ein Mann mit Regenschirm vorbeigeht. Das Zebra grast friedlich im Vordergrund. Berge, eine gelbe Sonne und verstreute Objekte bilden die Kulisse für diese Szene trügerischer Normalität.62


Dann wieder Massenszenen. Eine riesige Menschenmenge bewegt sich auf einem gewundenen Pfad unter einem gelben Himmel. Ein großes Paar mit bizarren Köpfen (Uhrwerk und Smiley?) führt den Zug an. Zebras, UFOs, Sonnen, Heißluftballons und seltsame Gebäude säumen den Weg – ein Karneval der Verdammten oder ein Fest der Befreiten?63


Die Reise kann auch eine innere sein, ein Aufstieg. Eine Figur sitzt am höchsten Punkt einer gewundenen Treppe aus Klaviertasten, die sich dem Himmel entgegenstreckt, hin zu einem goldenen Mondsichel-Sonnen-Symbol. Rote Herzen schweben vorbei. Der Weg zur Erleuchtung durch Musik und Liebe?64


Manchmal ist die Konfrontation direkt, intim. Das Gesicht einer Frau, nah und intensiv, neben dem Kopf eines Zebras. Im Hintergrund explodiert orange Energie, eine Rakete startet, und große Räder oder Zahnräder drehen sich. Eine Konfrontation oder eine tiefe Verbindung zwischen Bewusstsein, Instinkt und Technologie.65


Die Welt selbst scheint manchmal zu zerbrechen. Eine rennende Silhouette flieht über rissige Erde auf einen riesigen Abgrund zu. Am Himmel darüber schwebt eine chaotische Stadtinsel, Planeten treiben vorbei, eine Rakete startet, ein UFO zieht seine Bahn. Flucht aus einer sterbenden Realität?66


Eine gebieterische Figur in dunkler Uniform schreitet auf einem zerbrochenen, fast gläsernen Weg auf den Betrachter zu. Hinter ihr leuchten goldene, abstrakte Sonnenräder, in denen sich Gesichter spiegeln. Ein Richter, ein Bote oder eine letzte Manifestation der Autorität?67


Und schließlich, vielleicht als Ursprung oder als Beobachter all dessen: Eine jungenhafte Figur mit großen blauen Augen und wirrem Haar, gekleidet in eine Fantasieuniform. Um ihn herum entfaltet sich die bekannte Welt: Das Zebra, eine Giraffe mit Periskop, ein tiefer Krater, in dem Musiker am Klavier sitzen, eine startende Rakete. Ist er der Träumer dieser Welt, der Dirigent dieser surrealen Symphonie?68


Das Echo des Orangenen Kreises verhallt nie ganz. Es formt sich immer wieder neu, aus denselben Elementen, in endlosen, rätselhaften Variationen. Die Reise geht weiter, die Musik spielt, und das Zebra blickt uns aus dem Herzen des Surrealen an. Es beginnt mit einem Gefühl der stillen Beobachtung. Eine Frau, elegant und doch deplatziert in ihrer modernen Kleidung, blickt in die Ferne. Hinter ihr steigt eine Rakete auf, ein alter Traum von Flucht, während lautlose Scheiben am Himmel hängen und ein Vulkan sanft raucht – eine Landschaft der Gegensätze, gehalten in blassem Licht und scharfen Kontrasten.1

Wer ist sie? Vielleicht sucht sie ihn, den Komponisten, dessen Existenz selbst eine Collage ist. Sein Körper scheint aus den Elementen dieser Welt gebaut: Raketentriebwerke als Schultern, Planeten als Schmuck, ein Vulkan als Herz, aus dem die Musik strömt, manifestiert in einem leuchtend türkisen Klavier, beobachtet von einem stoischen Zebra. Ein Mann, der die Symphonie des Surrealen verkörpert.2

Seine Melodien hallen vielleicht wider in den retro-futuristischen Visionen, die manchmal aufblitzen: Eine knallrote Rakete, bereit zum Start, umgeben von stilisierten Figuren, die aus einer vergessenen Zukunft stammen könnten. Ein Zebra wandert unbekümmert vorbei an einem glänzenden Oldtimer, alles unter der ikonischen Orangensonne, vor einer Kulisse, die halb Miami, halb Mondbasis ist.3

Doch die Vergangenheit ist hier nie weit. Manchmal nimmt sie die Form eines Generals an, vielleicht ein Kaiser einer längst untergegangenen Epoche, der in voller Montur über einen endlosen Schachbrettboden marschiert. Er schreitet durch eine Landschaft aus rauchenden Spitzen und bizarren Türmen, ignoriert die kleine Rakete und das allgegenwärtige Zebra, während dunkler Rauch den gelben Himmel verfinstert – ein Bild wie aus einer alten, fiebrigen Gravur.4

Ist dieser General derjenige, den die elegante Figur sucht? Sie taucht wieder auf, diesmal im Profil, die Sonnenbrille verbirgt ihre Augen. Sie lehnt lässig, doch angespannt, neben einem klassischen Klavier, ein Bergmassiv und das unvermeidliche Zebra im Hintergrund. Notenblätter umrahmen die Szene, unter dem wachsamen Orangenen Kreis – eine Komposition aus Stil, Musik und dem Unerklärlichen.5

Vielleicht ist sie aber auch auf der Suche nach dem Mann im Hut, dem Reisenden. Er wirkt wie aus einer anderen Zeit, ein Detektiv oder ein Beamter, der mit seinem Koffer entschlossen voranschreitet. Hinter ihm eine Startrampe, bereit für den Aufstieg, und die Luft vibriert von konzentrischen orangenen Ringen, Echos einer unsichtbaren Energie oder Explosion.6

Manchmal scheint die Suche nach innen zu gehen. Ein Mann im hellen Anzug, vielleicht eine Version des Reisenden oder des Komponisten in einem Moment der Ruhe, steht in sich gekehrt. Um ihn herum explodiert eine Collage aus abstrakten Formen, floralen Motiven, Bergfragmenten, einem Klavier und natürlich dem Zebra – ein Porträt des Geistes dieser Welt.7

Die Reise führt oft durch kindlich anmutende, aber trügerische Landschaften. Ein kleiner Mann mit Zylinder, fast eine Karikatur, wandert auf einem bunten Kachelweg. Über ihm eine Rakete, die zur Uhr geworden ist, eine riesige, texturierte Orangensonne und seltsame, stilisierte Pflanzen und Objekte, die wie Spielzeug aus einem Albtraum wirken.8

Die Welt selbst scheint manchmal nur eine Skizze zu sein, eine Blaupause. Architektonische Fragmente türmen sich auf, eine Rakete steht wie ein Denkmal, Berge sind nur noch Linien. Eine kleine Figur wandert durch diese dekonstruierte Szenerie, vorbei an vereinzelten Farbtupfern von Blumen, unter einem riesigen, unvollendeten Kreis und abstrakten Kritzeleien am Himmel.9

Die Farbpalette wechselt. Plötzlich dominiert ein leuchtendes Türkisblau. Ein bärtiger Mann im Profil, vielleicht ein Weiser oder ein weiterer Suchender, hebt sich davon ab. Die Szene ist gefüllt mit rauchenden Vulkanen, schwebenden Heißluftballons und dem Kopf eines Zebras, alles in einer körnigen Textur, die an alte Drucke erinnert.10

Manchmal manifestiert sich die Bedrohung oder das zentrale Mysterium direkter. Eine riesige, dunkle, tentakelartige Masse mit einem leuchtenden orangenen Auge beherrscht die Komposition. Sie scheint über einer Collage aus Stadtfragmenten, Palmen, Raketen und dem Eiffelturm zu schweben. Darunter ziehen Silhouetten von Menschen auf einem weißen Pfad, flankiert von einem Pferd und einer Giraffe – eine Vision des kollektiven Unbewussten oder einer nahenden Apokalypse.11

Die Reise führt unweigerlich zu den Kratern. Eine Frau im Anzug, diesmal von hinten gesehen, geht entschlossen auf einen riesigen Krater zu, der mit einer leuchtend gelben, unnatürlichen Flüssigkeit gefüllt ist. Der Weg dorthin ist ein Lichtkegel auf dem rissigen Boden. Am Himmel steigt eine Rakete auf – Flucht oder Ankunft?12

Die Zeit scheint sich zu krümmen. In einer sonnendurchfluteten, gelben Landschaft, die an alte Kolonialfotografien erinnert, steht eine Frau mit einer exotischen Blume im Haar neben einem Mann in historischer Kleidung. Das Zebra ist natürlich auch hier. Der Stil ist der einer feinen Gravur, die Sonne und der Berg im Hintergrund wirken wie Symbole einer verlorenen Zivilisation.13

Die Bewohner dieser Welt sind oft exzentrisch. Dünne, langgliedrige Figuren mit Hüten stehen unter der allgegenwärtigen Orangensonne, die diesmal von seltsamen, schwebenden Pflanzen umgeben ist. Darunter enthüllt sich eine komplexe, fast industrielle Maschinerie – der Unterbau dieser Realität?14

Manchmal wirken die Figuren wie erstarrte Statuen. Männer in eleganten Anzügen, aber mit riesigen, abstrakten oder floralen Hüten, stehen auf dunklem, krümeligem Boden. Klaviere stehen bereit, und ein Zebra schwebt wie ein Geist im Hintergrund. Es ist eine Szene von feierlicher Absurdität.15

Die Grenzen zwischen Mensch, Tier und Objekt verschwimmen weiter. In einer abstrakten Komposition aus Kreisen (Mond? Sonne?), Linienbergen und Klaviertasten sehen wir surreale Figuren: Eine scheint aus Drähten zu bestehen und spielt ein Instrument, während eine andere eine Zentaurin ist – halb Frau, halb Zebra – die unter einem gelben Regenschirm balanciert.16

Die Mythologie dieser Welt ist reich und verwirrend. Eine goldene Löwenkopf-Statue thront auf einem Sockel, daneben eine ritterliche Figur in Rüstung. Ein klassischer Säulenstumpf, ein Vulkan bricht aus, das Zebra ist präsent, und seltsame, farbige Rauchwolken schweben empor, alles unter einer strahlenden, gesichtslosen Sonne.17

Der Reisende mit Zylinder taucht wieder auf, doch sein Kopf ist nun eine zerfetzte, explodierte Version der Orangensonne. Er wandert durch eine traumartige Landschaft mit stilisierten Vulkanen, einem türkisen Klavier am Flussufer und leuchtend orangenen Blumen, während im Hintergrund ein Skelett zu rudern scheint.18

Manchmal versammeln sich die seltsamen Bewohner. Vier Figuren stehen Rücken an Rücken, jede einzigartig bizarr: eine mit riesiger Brille, eine alt wirkend, eine mit einem blauen Kastenhelm, eine mit wilden roten Haaren. Über ihnen schwebt eine Collage aus Raketen, Blumen und einem Klavierflügel auf Rädern – ein Gruppenporträt des Unmöglichen.19

Eine junge Frau blickt uns direkt an, ihr Gesicht fast symmetrisch, doch ein Auge ist von einem kleinen orangenen Kreis verdeckt. Ihr Kopfschmuck ist eine Explosion aus Strahlen, wie eine alternative Sonne. Sie sitzt inmitten einer Schwarz-Weiß-Collage aus Mond, Planeten, dem Zebra, Klaviertasten und floralen Gravuren – die Muse oder die Königin dieses Reiches?20

Die Ästhetik alter Gravuren kehrt zurück. Eine weite Wüstenlandschaft ist bevölkert von surrealen, goldenen Maschinen – halb astronomisches Instrument, halb Foltergerät. Pilzartige Strukturen schweben am Himmel, und Zebras grasen friedlich zwischen den Wundern und Schrecken. Eine einzelne Figur in Rot steht vor einem riesigen, rätselhaften Rad.21

Plötzlich bricht alles in Bewegung aus. Eine dynamische, fast chaotische Szene in Grau, Weiß und leuchtendem Orange. Figuren in Uniform blasen Trompeten, musikalische Noten tanzen durch die Luft, stilisierte Zebras springen, Klaviertasten bilden den Boden, und die Orangensonne wirbelt wie ein Strudel – eine Explosion der Musik und des Lebens.22

Die Dualität ist ein wiederkehrendes Thema. Zwei riesige Köpfe im Profil, kunstvoll konstruiert aus Zahnrädern, Linien und abstrakten Formen, blicken sich an. Dazwischen ein großes Klavier, das Zebra (diesmal klein, in einem roten Kreis), und eine Landschaft aus fließenden Linien und geometrischen Formen – ein Dialog zwischen Ordnung und Chaos, Mechanik und Seele.23

Und wieder der Reisende mit Hut und Koffer. Er schreitet durch eine karge Landschaft auf einen leuchtenden Krater und einen rauchenden Vulkan zu. Über ihm schweben Kugeln aus orangenen Fäden, eine Rakete steigt auf, und ein UFO zieht seine Bahn. Es ist eine Zusammenfassung seiner endlosen Reise durch diese Welt der Wunder und Gefahren.24

Manchmal trifft der Reisende auf Doppelgänger oder Echos seiner selbst. Zwei Männer, fast identisch in Zylinder, Anzug und Sonnenbrille, stehen vor einer psychedelischen Kulisse aus wirbelndem Orange und Rot. Ein Vulkan glüht, Raketen ragen empor, und auf abstrakten schwarzen Scheiben balancieren seltsame Tiere. Eine Szene wie aus einem Fiebertraum von Magritte und Max Ernst.25

Die Figuren werden noch fremdartiger. Drei Gestalten stehen auf einem Schachbrettboden. Ihre Köpfe sind bizarr: Einer scheint aus Gasmasken zu bestehen, der andere trägt eine Art Akkordeon. Das Zebra ist diesmal gebeugt, fast unterwürfig. Über ihnen explodiert eine stilisierte Sonnenblume aus einem orangenen Zentrum – eine düstere Zeremonie.26

Die Reise führt oft in Gruppen statt. Der Mann mit Hut und Koffer, von hinten gesehen, führt eine kleine Prozession von ähnlich gekleideten Männern an. Sie gehen auf einen Krater zu, aus dem türkises Licht und Energie wie Fäden aufsteigen, die sich zu den seltsamen, augenartigen Sonnen am Himmel ziehen. Eine kollektive Wanderung ins Unbekannte.27

Manchmal zoomt die Perspektive heraus, um die Architektur des Geistes selbst zu zeigen. Ein riesiges Gesicht, konstruiert aus feinen Linien, konzentrischen Kreisen und geometrischen Formen, dominiert die Szene. In dieses Porträt eingebettet sind kleinere Figuren, Berge, Türme und mechanische Details, darunter ein kleines, gestreiftes Wesen – vielleicht ein Zebra-Fragment.28

Die Pracht und der Pomp der Vergangenheit kehren in einer fast karnevalesken Explosion zurück. Ein Mann in einer überladenen roten und weißen Paradeuniform schreitet durch eine wilde, gemalte Szene. Eine riesige, anthropomorphe Sonne blickt herab, eine Rakete steigt auf, ein Klavier steht schräg, das Zebra ist da, und unzählige Fabelwesen bevölkern den Hintergrund. Es ist wie Sgt. Pepper auf Acid.29

Und schließlich schließt sich ein Kreis. Ein Mann im roten Anzug und Zylinder, eine Mischung aus dem General und dem Zirkusdirektor, führt das Zebra an einem Band über einen Boden aus Klaviertasten. Sie bewegen sich durch eine theatralische Kulisse mit stilisierten Bäumen, Blumen, der Orangensonne und kleinen Raketen am Himmel – der ewige Tanz des Menschen, der Musik und des unerklärlichen Tieres im Herzen des Surrealen.30

Das Skizzenbuch endet hier, oder vielleicht beginnt der Zyklus von vorn. Die Geschichte hat keinen klaren Anfang und kein Ende, nur Echos, Variationen und die ständige Präsenz des Orangenen Kreises, der alles zusammenhält.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert