Finns Weg durch das Flüstern der Stadt

Finn geht durch die Gassen einer Stadt, die ihre besten Tage hinter sich hat. Die Wände sind verwittert, die Farben verblasst. Jeder Schritt hallt leise auf dem von Linien durchzogenen Boden wider, als würde er auf den Saiten einer vergessenen Melodie gehen. Seine großen Augen nehmen alles auf, die spiralförmigen Muster an einer alten Mauer, die Dunkelheit einer verschlossenen Tür. Er fühlt sich wie ein Strich in einer riesigen Zeichnung, ein wenig verloren.

Er bleibt stehen, schließt die Augen. Die Geräusche der Stadt verblassen, werden zu einem Rauschen, wie Regen, der an eine Fensterscheibe prasselt, obwohl kein Tropfen fällt. Vor seinem inneren Auge ziehen Linien vorbei, vertikal, unendlich, ein Vorhang zwischen ihm und der Welt. Dahinter ahnt er ferne, bunte Lichter, Erinnerungen oder Träume, die durch den Schleier der Gegenwart schimmern. Ein Moment der Stille, nur er und das Echo seiner Gedanken.

Eine Schwere legt sich auf ihn. Er kauert sich nieder, blickt auf den Boden unter sich. Die Kacheln, einst vielleicht bunt und fröhlich, sind nun ein Mosaik aus verblassten Erinnerungen, fast wie die Muster auf seinen eigenen Armen, die er müde auf den Boden stützt. Der Raum um ihn herum ist eng, dunkel. Es ist ein Moment, in dem die Welt stillzustehen scheint, und nur die Muster des Bodens und die Leere in seinen Augen sprechen.

Doch dann hebt er den Kopf. Vor ihm erstreckt sich ein Weg, nicht aus Stein, sondern aus breiten, farbigen Planken, die direkt ins Unendliche zu führen scheinen, hinaus aufs weite Meer unter einem weiten, wolkigen Himmel. Die Luft ist frisch, salzig. Seine Augen weiten sich ein wenig, ein Hauch von Überraschung, vielleicht sogar ein Funke neuer Neugier. Der Weg liegt klar vor ihm, eine Einladung. Er atmet tief durch.

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