Der Sog der Stille

Anya spürte den Sog. Die leeren Augen der Gestalten im Hintergrund, ihre dünnen, fast unvollständigen Körper schienen sie anzuziehen und gleichzeitig abzustoßen. Sie trug ihren liebsten Kragen, ein Geschenk, das ihr die Selbstsicherheit gab, die sie brauchte, um diese seltsamen Begegnungen zu ertragen. Die Luft in dem Raum schien elektrisch geladen, und ihr orangefarbenes Haar prickelte auf ihrer Kopfhaut, als würde es die Energie der Szene aufsaugen und in sich aufnehmen.

Der Abend war lang geworden. Anya fühlte, wie die Gedanken in ihrem Kopf zu glühen begannen, ihre Energie entlud sich in den aufgeschüttelten Flammen ihres Haares. Die müden Gesichter im Hintergrund, die sie nicht mehr wirklich wahrnahm, schienen nur noch schemenhafte Silhouetten einer Welt zu sein, die ihr im Moment so fremd war. Sie schloss die Augen, ließ sich von der inneren Glut mitreißen und wünschte sich, dass diese Farben und diese Intensität für immer anhalten mögen.

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