Im 20. Jahrhundert wurden in Spanien 33 Toreros von Kampfstieren getötet. Der Tod des legendären Stierkämpfers Manuel Rodríguez, genannt Manolete, vor 69 Jahren dürfte massgeblich dazu beigetragen haben, dass die medizinischen Einrichtungen in den Arenen nach und nach verbessert wurden.
Victor Barrio, bis dahin ein Unbekannter in der Szene, ging nun als der erste Torero in die Geschichte des spanischen Stierkampfs ein, der in diesem Jahrhundert in der Arena von einem Stier getötet wurde. Zuletzt waren in den Jahren 1984 und 1985 zwei Stierkämpfer sowie im Jahr 1992 zwei Banderilleros (Gehilfen von Toreros) in spanischen Arenen zu Tode gekommen.
Der 29-Jährige starb vor den Augen eines Millionenpublikums. Der Stierkampf von der Provinzarena von Teruel wurde live vom Regionalfernsehen übertragen. Das Video von den tödlichen Hornstößen verbreitete sich in Windeseile über das Internet in alle Welt. Der Stier mit dem Namen Lorenzo hatte dem Torero ein Horn in die rechte Achselhöhle gestoßen und nach dem ärztlichen Bulletin einen Lungenflügel und die Herzschlagader durchbohrt. „Da konnten wir nichts mehr ausrichten“, konstatierte die Arena-Ärztin Ana Cristina Utrillas.
Dass Toreros bei Stierkämpfen verletzt werden, gehört zum Alltag der Branche. Todesfälle hatte es zuletzt keine mehr gegeben, weil selbst abgelegene Provinzarenen mit Krankenstationen ausgerüstet worden waren, in denen Notoperationen vorgenommen werden können. Im 20. Jahrhundert wurden in Spanien nach einer Aufstellung der Nachrichtenagentur Efe 33 Toreros von Kampfstieren getötet.
aus: https://www.sn.at/panorama/international/erstmals-seit-jahrzehnten-torero-von-stier-getoetet-1274386